Quantcast
Channel: Wartburg-Signale.de - IFA-Publikation seit 1970
Viewing all 78 articles
Browse latest View live

Haupttor-Historie (Signale 64-85)

$
0
0
Das Eisenacher Automobilwerk noch ganz ohne Torgebäude

Die Fahrzeugfabrik Eisenach (FFE), gegründet 1896, war die dritte Fahrzeugfabrik Deutschlands, in der serienmäßig Automobile hergestellt wurden. Ein Torgebäude besaß sie damals allerdings noch nicht.

Das stattliche Hauptgebäude des Werkes an der Rennbahn (Aufnahme von 1927)

Im Jahr 1904 gab die Fahrzeugfabrik Eisenach den Markennamen Wartburg auf.

Es entstanden eigene Neukonstruktionen mit dem neuen Markennamen Dixi (lat.: "Ich habe gesprochen"). Dixi-Automobile zählten bald zu den renommiertesten Wagen; der wirtschaftliche Erfolg hielt an.

Nur ein repräsentatives Haupttor

fehlte …

 

 


Alpenfahrt 1929 mit Fabrikdirektor Leonhard C. Grass (3.v.r.) vor dem Eisenacher BMW-Werk

Der Motorrad- und Flugmotorenhersteller BMW wollte gegen Ende der 1920er Jahre in die Automobilproduktion einsteigen und kaufte die Fahrzeugfabrik Eisenach. Als "BMW Zweigniederlassung Eisenach" endete 1928 die Selbstständigkeit und damit später die bekannte Marke "Dixi", nicht jedoch der Erfolg: Es wurden bis 1941 neben anderen Typen auch elegante und erfolgreiche Sportwagen wie der BMW 328 hergestellt. Das Werksgelände wurde massiv erweitert, neue Gebäude entstanden.

Aber immer noch kein Haupttor …

 

 

 


Torhaus der Flugmotoren-Fabrik Eisenach/Dürrhof (FFE) Abriss unter Leitung der Russischen Besatzungsmacht (1945/1947)

Außerdem wurden in Eisenach seit 1937 von der neu gegründeten "BMW Flugmotorenfabrik Eisenach GmbH" in einem Werksneubau Flugzeugmotoren gefertigt. Dieses sogenannte Waldwerk lag nahe am ehemaligen Herrensitz "Dürrer Hof" außerhalb Eisenachs. Da das Flugmotorenwerk ein Rüstungsbetrieb war, wurde es 1945 beschlagnahmt, demontiert und im Jahr 1946 auf Befehl der Sowjets gesprengt. Das Torhaus wurde auch abgerissen ...

 

 

 

 


Torhausaufbau im Hauptwerk Eisenach Wiederaufbau nahezu im Original aus Abrissmaterial (1948/1949)

… und als Haupteingangstor zum Automobilwerk wieder aufgebaut. In der Architektur folgt es dem Vorbild des Tores der "Bayrischen Motorenwerke AG" in München und weist Gestaltungsmerkmale der späten 1920-er und frühen 1930-er Jahre auf (klare, geometrische Formgebung und strenge Harmonie.  Die Funktion eines Gebäudes in dieser Zeit sollte grundsätzlich dessen Form bestimmen = Funktionalismus).

 

 

 

 


Das Torhaus nach dem Wiederaufbau des Hauptwerks als AWTOWELO - Werk BMW Eisenach (1952)

Die Fahrzeugfabrik Eisenach wurde ab 1946 zunächst als Sowjetische Aktiengesellschaft AWTOWELO weitergeführt. 1952 wurde den Eisenachern das Führen des Namens BMW gerichtlich untersagt. Nach der Rückgabe aus der sowjetischen Verwaltung wurde das Werk von der DDR verstaatlicht und zunächst in Eisenacher Motorenwerk (EMW) umbenannt.

 

 

 

 

 


Tor und Werkseingang während der DDR-Zeit (1980er Jahre)

1953 erhielt das Werk den endgültigen Namen VEB Automobilwerk Eisenach mit dem bekannten Kürzel AWE. Autos wurden in Eisenach weiter produziert: Zunächst liefen noch einige Zeit die alten BMW-Modelle weiter. Dann kam der Zwickauer IFA F9, 1955 der „Wartburg“ Typ 311 und das Nachfolgemodell Wartburg 353. Im Haupttor waren während der DDR-Zeit die Kaderabteilung, der Betriebsschutz, die Anmeldung und der Besucherraum des Werkes untergebracht. Baulich wurde am Tor nicht viel verändert.

 

 

 

 

 


Aufnahme des Werksgeländes mit Haupttor (1995) Foto: Stadtarchiv Eisenach

Gefahr drohte dem Gebäude erst wieder nach der Wiedervereinigung. Als die ostdeutsche Industrie und die Nachfrage nach dem Wartburg 1.3 zusammengebrochen war, kam auch das Aus für das AWE mit seinen technisch überholten Produktionsmethoden und Produkten. Mitte der 1990er-Jahre wurde das AWE-Gelände in der Innenstadt zu weiten Teilen planmäßig abgerissen und das Gelände für eine Neubebauung vorbereitet.

 

 

 

 


Das restaurierte Haupttor

Das Haupttor jedoch konnte vor dem Abriss bewahrt und saniert werden und ist heute Sitz der Stiftung Automobile Welt Eisenach. Gemeinsam mit 3 weiteren Gebäuden des alten Werkes wurde es mit der Begründung eines Industriedenkmalkomplexes unter Denkmalschutz gestellt. Im sog. Gebäude O2 in unmittelbarer Nähe befindet sich das sehenswerte Automobilmuseum.

Das Haupttor mit seiner strengen und doch majestätischen Architektur vermittelt heute wieder den Besuchern einen ersten Eindruck vom über 100jährigen Schaffen und dem Stolz der Automobilbauer in Eisenach.

 

 

 

 


/ Monika Duphorn

 


Rekord! (Signale 64-85)

$
0
0
Blick auf den gefüllten Festplatz Spicke in Eisenach

Ca. 500 DDR-Kraftfahrzeuge hatten „Heimweh“

Unser Wochenende begann bereits am Donnerstag. Wegen der hohen Temperaturen stiegen wir bereits ganz früh ins Auto und fuhren los. Unser Ziel hieß Eisenach und „Heimweh“.

Mit Rücksicht auf die Kinder sollte es aber kein ausschließliches Oldtimer-Wochenende werden. Es gibt in und um Eisenach so viel zu entdecken, dass auch ein verlängertes Wochenende keinesfalls mehr als nur ein vorsichtiges „reinschnuppern“ erlaubt.

Gemeinsam mit Ellen, Charlotte und Ansgar hatten wir uns eine Ferienwohnung in Eisenach gemietet. Dort wollten wir uns am Nachmittag treffen und dann gemeinsam das weitere Wochenende planen.

Vorher jedoch nahmen wir einen Umweg, der uns - ganz zur Freude unserer Kinder - an Europas drittgrößtem Flughafen in Frankfurt  vorbeiführte.

Diese, deutlich längere Südroute nach Thüringen wählten wir, weil ich schon seit vielen Jahren einen Besuch im Fahrzeugmuseum Suhl auf meinem privaten Wunschzettel führe.

Suhl liegt irgendwie nie so richtig auf dem Weg eines unserer Ziele. Deshalb wurde genau das Wochenende zum Datum, an dem eben dieser Wunsch in Erfüllung gehen sollte. Über das Museum wird ganz sicher noch gesondert zu berichten sein. Nur so viel schon einmal an dieser Stelle: Der Umweg lohnte auf jeden Fall!

Für die restliche Strecke von Suhl nach Eisenach wählten wir die Landstraße aus. Die Gegend ist so wunderschön, dass man sich dafür einfach mal etwas mehr Zeit nehmen muss.

Hinter Meiningen fanden wir eine in höchstem Maße skurrile Imbissbude, die mit großem Aufwand eingerichtet wurde und in der wir jeder eine hervorragende Thüringer Rostbratwurst genossen.

In Eisenach landeten wir fast zeitgleich mit Familie Glahse. Die Ferienwohnung erfüllte unsere Erwartungen voll und ganz.

Ein erster Rundgang durch die Stadt führte an einem Metzger vorbei—und bescherte uns ein paar rohe Thüringer. Immerhin wollten wir den ersten Abend mit einem Grillfest begehen. Für jeden von uns die zweite Wurst an diesem Tag. Doch keiner beschwerte sich, denn auch diese selbst gegrillten Spezialitäten mundeten hervorragend.

Am nächsten Morgen kannte unsere Abenteuerlust kaum Grenzen und so marschierten wir direkt von unserer Wohnung hinauf zur Namensgeberin unserer Autos - der Wartburg.

Gerade einmal 25 Minuten brauchten wir für den Weg, der uns zwar steil bergauf, jedoch stets unter kühlenden Bäumen entlang führte.

Trotz Feriensaison hatten wir die große Burg fast nur für uns. Es war wie im Urlaub!

Den Nachmittag verbrachten wir ruhig, denn am Abend wollten Ansgar und ich uns einen Vortrag des ehemaligen Chefkonstrukteurs vom Karosseriewerk Dresden (KWD), Herrn Dipl.-Ing. Horst Tilp anhören. Sein Thema lautete: „Die Karosserievarianten des Wartburg aus dem KWD“ und brachte spannende Einblicke in die gar nicht so eintönige Modellpolitik des DDR-Fahrzeugbaus, die wesentlich aus Dresden und Radeberg mitgeschrieben wurde.

Der Samstag begann mit einem  Besuch im Gebäude OV des ehemaligen Werkes in Eisenach. Die so genannte Ostkantine beherbergt seit vielen Jahren die Sammlung des Vereins Automobilbaumuseum Eisenach e.V. und präsentiert sich in ihrem Inneren mittlerweile renoviert und sehr aufgeräumt. Verschiedene Fahrzeuge sind hier zu bewundern. Egon Culmbacher, ehemaliger Sportfahrer des VEB AWE führte interessierten Besuchern gern den so genannten 3/4-Takter vor.

Dieser, auf ein im vorderen Bereich geringfügig geändertes Wartburg 353-Fahrgestell montierte Dreizylinder-Viertakt-Motor, hat einen etwas rauen aber keinesfalls unsympathischen Klang. Ich hatte diesen Motor schon oft gesehen, aber leider noch nie die Gelegenheit ihn bei der Arbeit zu erleben. Ein Erlebnis!

Anschließend besuchten wir das Museum, welches im Zuge seiner andauernden Umbauten, schon wieder ein völlig neues Gesicht präsentierte. Dazu jedoch an anderer Stelle mehr.

Der Besuch war auch hier wieder sehr interessant.

Den Nachmittag verbrachten wir wieder auf dem mittlerweile gut gefüllten Festplatz Spicke, auf dem sich das eigentliche „Heimweh“-Treffen abspielt.

Der Allgemeine Wartburgfahrerclub Eisenach schätzt, dass sich ca. 500 Fahrzeuge am Treffen beteiligt haben. Geschätzt wurden die Teilnehmer, weil die über 400 Willkommenspäckchen mit Startnummer bereits Samstagmittag aufgebraucht waren und danach keine weiteren Startnummern mehr vergeben wurden.

Auf dem Platz trafen wir viele Bekannte aus der IFA-Szene.

Der Abend klang schließlich mit  einem weiteren Vortrag aus.

Dieses Mal zu einem ganz ähnlichen Thema, wie am Vorabend. Dipl.-Ing. Horst Mohaupt referierte über die Geschichte des Karosseriebau in Dresden - von Gläser bis KWD.

Dabei gab es einige, aber nicht zu viele Überschneidungen zur Präsentation von Herrn Tilp.

Interessant fand ich vor allem, dass die Geschichte der  1864 gegründeten Firma Gläser in Dresden, die nach dem II. Weltkrieg in KWD umbenannt worden war, keinesfalls 1990 oder 1991 endete. Vielmehr führte der damalige Betriebsdirektor das Werk noch bis 1999 weiter. Die Karosseriewerk Dresden GmbH (KWD) existiert noch heute und ist als Zulieferer der Automobilindustrie aktiv im Geschäft.

Deutlich wurde in beiden Vorträgen, was auch sonst von Vertretern des Eisenacher Werkes bereits zu vernehmen war: Die stets sehr aktiven und innovativen Ingenieure, die sich immer wieder durch Entscheidungen der sozialistischen Planwirtschaft ausgebremst sahen, sehen sich heute einer offenbar deutlich spürbaren Geringschätzung ihrer Lebensleistung ausgesetzt. Ganz nach dem Motto „Mit den zwei Modellen Wartburg habt Ihr Euch 40 Jahre lang um Euch selbst gedreht!“ sehen sie sich auch heute noch immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert.

Deshalb war es auch so wichtig, die Vielfalt der Modelle und die große Anzahl von Entwicklungsmustern hervorzuheben. Eben weil sie immer wieder gestoppt wurden und für die Konsumenten in der DDR weitgehend unsichtbar blieben.

Mit interessanten Gesprächen endete dieser Abend.

Der nächste Tag brachte die Abreise aus Eisenach mit sich. Die angekündigten hohen Temperaturen ließen eine direkte Heimfahrt nach Rückgabe der Ferienwohnung geraten erscheinen.

So verabschiedeten wir uns von Familie Glahse, die nach ihrer Heimkehr nach Osnabrück noch eine weitere Urlaubswoche mit ihrem Campinganhänger plante.

Wir fuhren ebenfalls nach Hause und erlebten eine problemlose Reise. Zu mindestens fast. Knapp 4 km vor unserem Ziel musste sich leider einer unserer Söhne explosionsartig übergeben.

So hatten wir doch noch ein wenig mehr Abenteuer auf der Rückreise, als ursprünglich geplant. Außerdem ermöglichte die anschließende Grundreinigung des Autos eine weitere, schon fast meditative Beschäftigung in der Gluthitze eines Sonntagnachmittages Anfang August.

Was bleibt von diesem Wochenende?

Zum Ersten die Bestätigung unserer Erwartung: Eisenach und die gesamte Region lohnen stets eine Reise.

Zweitens, die Thüringer Küche erhöht den Reiz einer Reise in die Gegend noch einmal ungemein.

Drittens, die Fahrzeughistorie Sachsens und Thüringens bietet jede Menge Interessantes und stets auch immer wieder ein paar Überraschungen.

Viertens, das Heimweh-Treffen der (unheimlich) Aktiven des A-W-E ist eine enorme Bereicherung der gesamten Szene und schon heute eine würdige Fortsetzung der Reihe beeindruckender Leistungen fleißiger Thüringerinnen und Thüringer.

Daraus ergibt sich fast zwangsläufig Fünftens:

Wir kommen gern wieder!

Vielen Dank an die fleißigen Helferinnen und Helfer des Heimweh-Treffens. Danke an die Veteranen des DDR-Fahrzeugbaus, dass sie die heutigen Fans ihrer früheren Erzeugnisse an ihrem Wissen und ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Danke an all die Gäste, die durch ihr angenehmes und kultiviertes Benehmen das Heimweh-Treffen auch für Familien zu einem schönen Ereignis machen.

 

/ Stephan Uske

 

20 Jahre RWF (Signale 64-85)

$
0
0
1995 gründeten sich die Rheinländer Wartburg Freunde (RWF)

Eigentlich beginnt die Historie unseres Vereins  bereits im Jahr 1992. Damals trafen sich ein paar Trabant-Enthusiasten in Bonn-Mehlem und gründeten den „Trabant-Stammtisch Bonn und Koblenz“. Aus diesem Stammtisch entwickelten sich die „IFA-Freunde Rheinland“. Im Jahr 1995 gründeten sich in Neuwied am Rhein die „Rheinländer Wartburg Freunde“.

Den Namen haben wir Dirk Flach zu verdanken. Nach dem Kauf unseres Wartburg „Oma“ waren Stephan Uske und Dirk Flach auf der Suche nach Ersatzteilen, Restaurierungsanleitungen und, ganz allgemein, nach Anschluss zu Gleichgesinnten.

Die Kontaktaufnahme mit der IG Wartburg Trabant und Barkas scheiterte, genau wie die zum Ersten Deutschen Wartburg Fahrer Club, am höchst arroganten und geschäftseifrigen Treiben damaliger Repräsentanten beider Clubs.

Wir waren abgestoßen und beschlossen uns selbst zu helfen. Da hatte Dirk eine Idee, der ich zuerst äußerst skeptisch gegenüber stand: Er schlug vor eine Anzeige in der renommierten Oldtimer-Zeitschrift „Oldtimer-Markt“ zu schalten.

Skeptisch war ich, weil der Preis von über 100 DM für einen Lehrling doch recht hoch war und ich mir einen Erfolg nicht recht vorstellen konnte.

Schließlich stimmte ich zu und Dirk schaltete eine Anzeige, die ungefähr so lautete: „Rheinländer Wartburg Freunde suchen Informationen und Teile für Wartburg 311. Kontakt unter Telefon 02644…“.

Damals tauchte der Name „Rheinländer Wartburg Freunde" erstmals auf.

Dirk ging sogar noch weiter und kaufte direkte das günstige Doppel und schaltete je drei Anzeigen in der Oldtimer-Markt und drei in der Oldtimer-Praxis.

Fortan hatte Dirks Papa keine ruhige Minute mehr, denn fortlaufend, Tag und Nacht, klingelte das Telefon bei ihm.

Nie hätten wir mit so einer Resonanz gerechnet!

Übrigens meldeten sich auf diese Anzeige unter anderem auch die Mitglieder des Trabant-Stammtisches Bonn-Koblenz bei uns, luden uns ein und wurden Teil unserer Geschichte…

 

/ Stephan Uske

 


Im Folgenden lassen wir Dirk Flach mit einem kurzen Rückblick auf 20 Jahre Rheinländer Wartburg Freunde zu Wort kommen:

20 Jahre Rheinländer Wartburg Freunde - ist es wirklich schon 20 Jahre her, seit der ultimativen Gründerversammlung im Ristorante La Palma in Neuwied?  Ein Blick auf das Kalenderjahr bestätigt mir meine Gedanken. Ja es ist 2015 und ja 1995 haben Stephan und ich, nachdem wir uns die legendäre Oma zugelegt hatten, die Rheinländer Wartburg Freunde aus der Taufe gehoben. Der Einstieg der RWF in die Wartburgszene war ja schon recht rasant und das durch eine Anzeige in der Oldtimer Markt.

Natürlich ebenso legendär die Aussage bei manchen Anrufen meines Vaters in rheinischem Slang: „Hammer nich, kriejen wer nich unn wolllen wer nich!“.  Zur Übersetzung: „Haben wir nicht, kriegen wir nicht und wollen wir nicht!“.

Nicht zu vergessen natürlich, welch seltsame Leutchen sich uns anschlossen. Da war zum Beispiel Norbert Reimann. Seine beste Aussage: „Das dicke Fell kommt mit den Jahren!“. Oder Hemden-Bernd alias der Luftgetrocknete, der häufig mit Plastik-Einkaufstüten auf seinem Kopf gesichtet wurde. Oder Karl-Heinz Arenz, der Taschentanker und seine Frau Barbara „Hier tickt was. Irgendwas tickt hier!“. Auch weitere sonderbare Gestalten schlossen sich uns an. Unter anderem Schorsch Rizinus Dreiachser oder Rainer the Shadow  und nicht zu vergessen Markus MZ Risch. Zitat: „Das war jetzt gerad ein Kurzschluss!“.

Und nicht zuletzt Mr. „Eben Eben“ alias Günther Roth.

Sie alle und Stephan und ich schlossen uns relativ schnell zusammen als die Rheinländer Wartburg Freunde und IFA Freunde Rheinland mit dem Zusatz e.V. ab 1997 .

Die Erlebnisse waren ganz vielfältig mit Präsentation des Vereins am Tag der Brohltalbahn und in Remagen und Asbach sowie Treis-Karden. Auch nicht zu vergessen in der Historie des Vereins die legendären Auftritte vor der Kamera in MDR, SWR, im ZDF und in der ARD. Um weiter präsent zu sein und aktiv  entwarfen wir eine vereinseigene Zeitung den IFA-Kurier. Erst in DIN A 5, getackert und später DIN A4 mit Spiralbindung.

Die ganze Arbeit mit Entwerfen, Tackern, Binden - also die Redaktion - hat Stephan übernommen.

Später und zur Rettung des EDWFC, halste er sich auch noch zusätzlich die EDWFC-Zeitung „Wartburg-Signale“ auf. Das waren Acht Ausgaben pro Jahr!

Meine Aufgabe dabei ist es gewesen, Texte zu tippen, das Vorwort des große Vorsitzenden zu verfassen oder Anfragen zu bearbeiten, die per Fax Mail Telefon gestellt worden sind.

Von 2000 bis 2004 veranstalteten wir sehr erfolgreiche Jahrestreffen im Saarland und im Rheinland.

Beginnend 1999 und richtig ab 2000 sind wir alljährlich mit dem Ersten Deutschen Wartburg Fahrer Club (EDWFC) bei der jährlichen Club Präsentation auf der weltgrößten Oldtimer Messe der Techno Classica in Essen dabei. Mit wachsender Routine waren wir dann auch  sehr erfolgreich in Essen: In vierzehn Jahren Club Präsentation waren wir neun Mal unter den besten zehn Clubpräsentionen und erhielten einen Pokal und davon drei Mal waren wir sogar unter den besten vier. Einmal erhielten wir nach Losentscheid wegen Punktgleichheit nur den Zweiten Platz. Im Jahr 2012 dann der Erste Platz mit dem Thema „Wartburg in Ägypten oder Die Mumie mit dem Goldzahn“.

Was während dieser ganzen Jahre bis heute passierte war ein ständiges Kommen und Gehen

der Mitglieder.

Was aber bis heute  geblieben ist sind die damaligen „Gründerväter“ Stephan und ich.

Erweitert in der Zeit bei uns beiden durch Frau und in Stephans Falle auch durch Kinder und Haus.

20 Jahre, eine Zeit in der dieser Verein und seine Mitglieder viel erlebt haben  und auch noch viel erleben werden damit in 5 Jahren der Verein silbernes Jubiläum feiert und ich dann auf 25 Jahre zurückblicken kann eine noch viel längere Zeit. Na ja im Prinzip kann man sagen der Verein ist fast halb so alt wie seine Gründerväter wobei ich nicht vermag zusagen wer sich nun alt fühlen darf aber ich tippe einfach mal auf den Verein In diesem Sinne mit Vollgas auf die 25 zu!

 

/ Euer Dirk Flach

 

Vorschau auf Signale 66-87 (Signale 65-86)

$
0
0
geplantes Titelbild Von IFA-Kurier & Wartburg-Signale 66-87

In der nächsten Ausgabe unseres Magazins wird Dornröschen endlich aus seinem langen Schlaf erwachen.

Wie wach der weiße Wartburg Camping von Torsten Lucas dann auch gleich war, beweist das wunderschöne Titelbild, für das wir uns ganz besonders herzlich bei Torsten und seinem Fotografen bedanken.

Ganz sicher werden wir der Techno Classica wieder gebührenden Platz im Heft einräumen. Vieles muss bis dahin noch geklärt werden, da unser ursprünglich gewähltes Thema nicht durch uns umgesetzt werden kann. Es bleibt also spannend, zumal es, wegen dem geplanten Abriss einiger Messehallen nach der TC 2016, durchaus auch unsere letzte Messebeteiligung in Essen sein könnte.

Unsere Reihe „Das Museum am anderen Ende der Welt“ führt uns dieses Mal zwar nicht ganz zum Ende der Welt, aber doch ein gutes Stückchen weg von zu Hause nach Malaga in Spanien.

Die Themen können sich auch kurzfristig ändern.

Die nächste Ausgabe soll Anfang April 2016 erscheinen.

 

JHV im Rheinland (Signale 65-86)

$
0
0
Einige Teilnehmer der Jahreshauptversammlung 2015 im Rheinland

Ein kleiner Verein, der sich mal große Mühe gab...

Der Weihnachtsstammtisch der Rheinländer Wartburg Freunde & IFA Freunde Rheinland wurde traditionell auch in diesem Jahr wieder für die Jahreshauptversammlung der Vereinsmitglieder genutzt. Der zahlenmäßig stark geschrumpfte Verein benötigt nur wenig Abstimmungsaufwand.

So gab es auch in diesem Jahr nur sehr wenig zu besprechen und zu beschließen: Der Verein wird sich auch 2016 wieder an der Techno Classica beteiligen. Den Antrag auf einen Messestand haben wir zeitgleich mit dem EDWFC gestellt. Ziel ist es, auch im nächsten Jahr wieder Präsenz in Essen zu zeigen. Das Standthema soll aber keinen großen Aufwand erfordern.  Noch immer erwarten wir, dass eine Fortführung unserer Messepräsenz nach dem angekündigten Abriss der Messehallen nicht möglich sein wird. Aus diesem Grund wollen wir diese vielleicht letzte TC nicht absagen, auch wenn die Rahmenbedingungen in diesem Jahr noch einmal deutlich schlechter sind als in den Jahren zuvor.

Der Vorstand wurde im Amt bestätigt. Dirk Flach ist der Erste Vorsitzende. Jörg Siebert der Stellvertreter und Rainer Kaletha der Kassenwart.

Ob der RWF & IFR e.V. seine derzeitige passive Existenz aufrecht erhält oder zukünftig wieder auf die aktive Suche nach Mitgliedern gehen wird, wird nach der Weihnachtspause diskutiert. Voraussetzung dafür dürfte ein aktiveres Vereinsleben mit regelmäßigen Veranstaltungen und gemeinsamen Erlebnissen sein.

Der Vorstand bedankte sich bei allen Aktiven mit einem kleinen Präsent.

Vorschau auf Signale 67-88 (Signale 66-87)

$
0
0
geplantes Titelbild

Die nächste Ausgabe unseres Magazins soll im Sommer erscheinen. Kurz vor dem Jahrestreffen des ersten Deutschen Wartburg Fahrer Club in Lauterbach (Hessen) werden wir noch ein paar aktuelle Informationen zum Treffen liefern, das Programm und weitere Details zum Ort, dem Treffen und der Jahreshauptversammlung des EDWFC dort.

Natürlich berichten wir wieder ausführlich von der „Leitmesse für klassische Fahrzeuge“, der Techno Classica in Essen.

Torsten Lucas berichtet ein letztes Mal von der Wiederauferstehung seines Wartburg Camping und wir schließen die Serie „Dornröschenschlaf“ ab.

Unsere Rubrik das Museum am anderen Ende der Welt führt uns diesmal wieder etwas weiter weg: Heiko Both erzählt von seinem Besuch im Husquarna-Museum in Schweden.

Weitere Themen sind in Planung. Wie immer gilt: Änderungen sind jederzeit möglich und Einsendungen sind jederzeit herzlich willkommen.

Wartburg-Signale-Archiv (Signale 66-87)

$
0
0
Das Archiv der Wartburg-Signale ist nur ein Klick entfernt

Viele historische Ausgaben Online einsehbar

Die Geschichte unseres Magazins geht über 45 Jahre zurück. Im Jahr 1970 erschien die Wartburg-Signale erstmalig. In den vergangenen Jahren habe ich mich darum bemüht, das Archiv aller jemals erschienenen Ausgaben zu komplettieren.

Aus den Jahren von 1970 bis zur Übergabe an den EDWFC liegen bereits viele Ausgaben vor.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Horst Ihling und Enrico Martin, die uns durch großzügige Spenden originaler Ausgaben sehr geholfen haben.

Gleichwohl gibt es noch einige offene Frage zu klären und fehlende Ausgaben aufzuspüren.

Das Archiv ist vollständig für alle Ausgaben, seit der der Erste Deutsche Wartburg Fahrer Club die Wartburg-Signale herausgibt.

Für alle, die an der zeitgenössischen Berichterstattung zum Thema Wartburg und VEB AWE interessiert sind, habe ich die vorliegenden Ausgaben aufwändig digitalisiert und auf der Homepage der Wartburg-Signale veröffentlicht.

Um das Archiv zu durchsuchen, einfach auf den Link „Signale-Archiv“ im Hauptmenü der Seite

www.wartburg-signale.de klicken und den entsprechenden Jahrgang wählen. Auf der sich dann öffnenden Seite lassen sich die einzelnen Hefte auswählen und alle Artikel lesen.

Noch fehlende Ausgaben werden stückweise ergänzt.

Für den Zeitraum von 1984 bis 1992 ist das Erscheinen der Signale nicht belegt. Wie Michael Stück und Horst Ihling übereinstimmend mitteilten, ist das Heft 1984 „eingeschlafen“. Die Ausgaben ab 1992 werden ebenfalls nach und nach Online gestellt.

Hilfe und Unterstützung bei Recherche und Digitalisierung ist jederzeit Willkommen.

Dazu bitte einfach eine Nachricht an die Redaktion senden.

 


Titelbild: Das Archiv der Wartburg-Signale ist nur ein Klick entfernt

Die Rassmusen-Villa in Zschopau (Signale 66-87)

$
0
0
wirkt heute wie ein verwunschenes Märchenschloss: Die Rassmussen-Villa in Zschopau

Haiko Both durfte den Wohnsitz des DKW-Gründers besuchen

Da ich mehrmals im Jahr in Zschopau bin, meine Firma befindet sich im alten DKW/MZ- Werk, habe ich im vergangenen Sommer einige DKW- historische Plätze besucht.

So zum Beispiel das Schloss Wildeck (die Signale-Ausgabe Winter 2015 berichtete bereits), die DKW-Siedlung und die Rassmussen- Villa.

Der Zustand des Hauses verlangt fast grenzenlosen Optimismus vom heutigen BesitzerDer Däne Jörgen Skafte Rassmussen war der Gründer der Firma DKW. Er kam 1907 nach Zschopau und kaufte eine stillgelegte Tuchfabrik im Tischautal. In der Folge entstand dort das DKW- Werk. Etwas oberhalb des Werkes baute er 1917 seinen Wohnsitz.

Nachdem ich auf der Bundesstraße 174 oft an der Rassmussen-Villa vorbeigefahren war, wollte ich sie mir mal ansehen. Also parkte ich an einem Samstag im August in der sogenannten „Radkappenkurve“ mein Auto und ging über die Straße, um ein Foto zu machen. Dabei traf ich auf den Besitzer. Es ist ein junger Mann aus Norddeutschland. Er hatte 2014  das Anwesen nach jahrzehntelangem Leerstand gekauft. Da er mein Interesse bemerkte, lud er mich ausnahmsweise für den nächsten Tag ein, die Villa zu besichtigen.

 

Am folgenden Nachmittag gab er mir eine private „Führung“ durch das Gelände und durch das Haus. Hierbei erfuhr ich wesentliche Dinge aus der Geschichte. Rasmussen hatte nahezu das ganze Tischautal gekauft. Etwa in der Mitte entstand die Villa.

Er ließ das Bächlein Tischau drei Mal anstauen und legte unterhalb der Villa einen Gondelteich an. Hinter dem Haus entstand ein Garten mit Gewächshäusern. Einige der alten Bäume und Sträucher sind noch vorhanden, allerdings ist der Garten total verwildert. Weiterhin gab es einen Pfad, welcher durch den Wald am Bach entlang zum DKW-Werk führte.

 

Der heutige Besitzer hat den Wald ausgeholzt und vom Unrat befreit. Er will versuchen, die Landschaft etwa in den Stand von Rasmussens Zeit  zu versetzen. Dazu wird noch sehr viel Arbeit nötig sein.

Die Villa selbst hatte eine wechselvolle Geschichte. Der Ingenieur Hugo Ruppe experimentierte im Erdgeschoß an seinen kleinen Motoren. Hier wurde tatsächlich der DKW 2-Takt Motor geboren.

 

Ein Teil des Hauses ist bereits bewohnbarAdolf Hitler hatte einmal in der Villa übernachtet.

Nach Kriegsende, Rassmussen war 1938 nach Scarow bei Potsdam gezogen und 1947 nach Dänemark gegangen und enteignet worden, wurden Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten einquartiert. Danach richtete man einen sogenannten Jugendwerkhof ein. Die darin wohnenden, angeblich schwer-erziehbaren jungen Menschen mussten im Motorradwerk arbeiten. Wenn einer sich etwas zu Schulden kommen ließ, wurde er im Keller der Villa einer „Sonderbehandlung“ unterzogen. Bei den Aufräumarbeiten im Kellergeschoß fand der jetzige Besitzer hinter einer nachträglich aufgemauerten Wand, Handfesseln aus Metall, die in die Wände eingelassen waren.

 

Später zog die Stasi in das Haus. Die mit Holz abgedeckten Seiten des Türmchens auf dem Dach sollten die Antennen der Abhörtechnik verbergen. Einige dieser Holzverblendungen sind noch heute zu sehen. Mit der Stasi war auch eine rigorose „Umgestaltung“ des Gartens verbunden. Mit schwerer Technik schob man die Gewächshäuser in den Wald in Richtung des Flüsschens Tischau. Der Schutt liegt heute noch dort. Aus Holz wurden Überdachungen für die Dienstfahrzeuge gebaut. Einer dieser Schuppen ist zum Teil noch vorhanden.

 

Der Rassmussen-Wohnsitz war und ist  ein repräsentatives AnwesenDie Villa selbst wurde äußerlich und im Inneren ebenfalls umgestaltet. Das Ziegeldach wurde abgetragen und durch ein Schieferdach ersetzt. Einige der roten Biberschwänze findet man heute als Einfassung der Eingangstür unterhalb der Durchfahrt. Das Wohnzimmer wurde mit dunklem Holz vertäfelt. Über die Zeit ohne Bewohner ist aus der Villa einiges „verloren“ gegangen. Nahezu die gesamte Wandvertäfelung des Speisesaales wurde entwendet. Der rote Kamin im Speisesaal wurde zum Teil demontiert und seine  Steine waren mit Nummern versehen, als der heutige Besitzer die Villa übernahm. Er hat ihn wieder aufgebaut. In weiteren Zimmern liegen Teile der Einrichtung verstreut herum. Auch eine alte Säulenbohrmaschine und eine teilweise demontierte alte Drehbank habe ich dort gesehen. Auf diesen Maschinen hatte wohl Hugo Ruppe Einzelteile für seine Motoren gefertigt.

 

Der heutige Besitzer wohnt in der Villa, welche unter Denkmalschutz steht. Er hat mir alte Fotos aus der Zeit gezeigt, in der Rasmussen dort wohnte. Zur Zeit nutzt er das ehemalige Wohnzimmer, welches noch recht gut erhalten ist und einige andere Räume.

Er will aber versuchen, das Haus so herzurichten, dass es vorzeigbar ist. Dazu hat er einige Zimmer vom Schutt beräumt und renoviert. Wasser, Elektrik und Heizung mussten komplett erneuert werden. In einigen Zimmern mussten neue Böden eingezogen werden. Das Dach wurde an vielen Stellen abgedichtet.

 

An den bisher jährlich stattfindenden Tagen des offenen Denkmals, konnten Besucher die Villa besichtigen. Der Besitzer will das weiterhin so halten, um auf diesem Wege einige Spenden einzusammeln, die er für die Renovierung braucht.

 


 

Titelbild: wirkt heute wie ein verwunschenes Märchenschloss: Die Rassmussen-Villa in Zschopau

Bild 1: Der Zustand des Hauses verlangt fast grenzenlosen Optimismus vom heutigen Besitzer

Bild 2: Ein Teil des Hauses ist bereits bewohnbar

Bild 3: Der Rassmussen-Wohnsitz war und ist  ein repräsentatives Anwesen

 


Alles Gute zum Geburtstag! (Signale 66-87)

$
0
0
Der Wartburg 353 feiert 2016 seinen 50. Geburtstag

Der Geburtstag des Jahres auf der Techno Classica Essen

Noch nie vorher hat uns eine Techno Classica so lange beschäftigt und noch nie hat sie uns so in Atem gehalten, wie die diesjährige. Bereits im April 2014 haben wir beschlossen, dass wir 2016 auf der TC die 120. Wiederkehr der Gründung der Eisenacher Fahrzeugfabrik in den Mittelpunkt unserer Messepräsentation rücken wollen.

 

Schnittmodell des Wartburg 353-VorderwagensEs sollte ein attraktiver historischer Abriss des Jubiläums sein, ganz im Stil in dem auch der VEB AWE seinerzeit die runden Geburtstage feierte: mit einer Vorstellung der wichtigsten Vertreter der Eisenacher Automobilbaukunst.

Gescheitert ist dieses Vorhaben nicht am Mangel an Exponaten. Wir hatten einen Dixi DA1, einen BMW 321, einen EMW 340, einen Wartburg 311 und einen Wartburg 1.3 organisiert. Die Zusagen lagen vor. Es wäre ein sehr voller, aber auch unbestreitbar hochkarätiger Stand geworden.

Gescheitert sind wir an den Kosten für geschlossenen Transport, Lagerung und Versicherung für die wirklich wertvollen Fahrzeuge, gerade der frühen Baujahre.

Wir haben bedauernd zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Organisation und Finanzierung unsere Möglichkeiten als kleiner Club mit einem eher symbolischen Jahresmitgliedsbeitrag nicht zu stemmen ist.

 

Hinzu kam ein weiteres Problem dieser Messe: Nur wenige Mitglieder wollen und/oder können sich aktiv für und auf der TC engagieren.

Von diesen Wenigen fielen langfristig und aus wichtigen Gründen auch noch einige aus.

Deshalb haben wir im Oktober 2015 tatsächlich erwogen, uns in diesem Jahr erstmalig nicht für einen Stand auf der TC zu bewerben.

An dieser Stelle führte uns aber ein wenig Trotz aus der verfahrenen Situation heraus.

„Und wenn wir nur einen Wartburg hinstellen und uns auf einem Klappstuhl daneben setzen, wir werden an der Messe teilnehmen!“ So haben sich Jochen Graeve und ich in diesem Moment geeinigt.

 

In einem Telefonat von Dirk Flach mit Enrico Martin, vom AWE wurde die Situation besprochen und eine neue Idee geboren.

Für die im Sommer geplante Sonderausstellung 3-50-3 zum 50. Geburtstag des Wartburg 353 sollten erste Exponate zur Oldtema in Erfurt gezeigt werden. Diese Exponate hätten wir ebenfalls in Essen präsentieren können.

Allein auch hier verfolgte (nicht nur uns) das Pech ganz gewaltig!

 

Die in engagierter Arbeit entwickelten und gebauten Ständer für die Präsentation der Wartburg-Komponenten erwiesen sich als nicht hinreichend stabil. Und das gleich in doppeltem Sinn. Zum Einen standen sie, für eine Ausstellung mit unmittelbarem Publikumskontakt, nicht sicher genug. Zum Anderen erwiesen sie sich beim Transport als wenig robust.

So erledigte sich das Thema leider auch in einem Dilemma für den AWE, das Museum Eisenach und auch für uns.

 

An dieser Stelle angekommen, hätten wir wieder aufgeben können. Jedoch waren unser Trotz und die mittlerweile wieder aufgekommene Begeisterung stark genug.

Darüber hinaus ließen auch Matthias Doht und Enrico Martin aus Eisenach nicht locker. Sie entwickelten, gemeinsam mit uns, neue Ideen und unterstützten uns tatkräftig in vielfältiger Weise.

Das Thema änderte sich also, nur zwei Monate vor der Eröffnung der TC, erneut.

 

Diesmal blieben wir beim Thema und stellen nunmehr zwei Vertreter der Baureihe 353 auf unseren Stand: ein frühes Modell (siehe Titelbild dieses Artikels) und ein spätes Modell.

Dazu erhalten wir aus Eisenach ein  Fahrgestell-Vorderteil mit dem Schnittmodell eines 353-Antriebs und weitere attraktive Exponate. Darunter auch zwei originale Designstudien zur Formgestaltung des 353.

 

Der geplante Abriss der mehrgeschossigen Ausstellungshallen der Messe Essen lassen ahnen, das ab 2017 die Platzsituation für die Clubstände in Essen prekär werden wird. Es ist also durchaus möglich, dass wir damit in diesem Jahr vielleicht zum letzten Mal hier, am Geburtsort des EDWFC, ausstellen werden. Wir werden diese Gelegenheit jedoch auf jeden Fall nutzen, um uns, unser Hobby und vor allem unsere Fahrzeuge und ihre attraktive Historie gebührend zu präsentieren.

 

Ein herzliches Dankeschön an alle aktiven Unterstützer, die Ideengeber und die Mutmacher. Mittlerweile freuen wir uns auf die Techno Classica 2016 in Essen.

 

Alle Mitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen uns auf unserem Stand zu besuchen. Wie bereits in den vergangenen Jahren sind wir in Halle 8.1 auf Stand 134 zu finden.

Wie immer gibt es einige vergünstigte Eintrittskarten über uns. Interessenten bitte bei Dirk Flach melden.

 


 

Titelbild: Der Wartburg 353 feiert 2016 seinen 50. Geburtstag (Foto: Olav Siegert)

Bild 1: Schnittmodell des Wartburg 353-Vorderwagens (Foto: Enrico Martin)

 

Techno Classica 2016 - Es ist geschafft!

$
0
0
Wartburg 353 Vorderwagen

Aus! Aus! Aus! Es ist aus!

Die 28. Weltmesse für Oldtimer und klassische Automobile hat ihre Pforten wieder geschlossen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Helfern für die tatkräftige Unterstützung.

Es war wieder einmal ein tolles Erlebnis.

 

In den kommenden Tagen gibt es hier einige aktuelle Fotos und Informationen zu unserem Stand.

 

Nun packen wir ersteinmal wieder zusammen, räumen auf und fahren nach Hause.

 

Bis zum nächsten Jahr - auf der 29. Techno Classica in Essen...

 

 

Willkommen

$
0
0
Vereinslogo

auf unserer Homepage!

Wir begrüßen Euch ganz besonders herzlich auf der Homepage der Rheinländer Wartburg Freunde & IFA FREUNDE RHEINNLAND e.V. (RWF&IFR e.V.).

Mit diesen Seiten wollen wir uns vorstellen und über uns und unsere klassischen Fahrzeuge informieren.

Bei uns ist jeder willkommen, der sich für historische Fahrzeuge (überwiedegend aus der Produktion der DDR) interessiert.

Wir entwickeln unsere Homepage ständig weiter und bitten um Verständnis, wenn vielleicht das Eine oder Andere noch nicht wie erwartet funktioniert. Wir arbeiten daran.

 

Jetzt aber ersteinmal Viel Vergnügen auf unserer Homepage.

Entwicklung der Autokennzeichen auf dem gebiet der DDR

$
0
0

Die amtlichen Kennzeichen
in der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone und der DDR

amtliche Kfz-Kennzeichen in der DDR

Die Beschilderung der Kraftfahrzeuge in der ehemaligen DDR folgte den politischen Gegebenheiten. bis 1949 wurde das Gebiet in fünf Länder und den sowjetischen Sektor Berlins unterteilt. Die Kennzeichen in der sowjetischen Besatzungszone hatten eine weiße Schrift auf schwarzem Grund. Eine Ausnahme war Berlin. Hier schrieben die Besatzer mit schwarzen, kyrillischen Buchstaben auf weißem Grund.

Mit der Gründung der DDR wurden die Länder aufgelöst und das Staatsgebiet in 15 Verwaltungseinheiten untergliedert - die Bezirke Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Potsdam, Frankfurt/Oder, Cottbus, Magdeburg, Halle, Erfurt, Gera, Suhl, Dresden, Leipzig, Karl-Marx-Stadt und die Hauptstadt Berlin. Die Kennzeichen der DDR hatten schwarze Schrift auf weißem Grund. Das Nationalitätenkennzeichen der DDR war ab den 70er Jahren "DDR". Vorher hatten DDR und BRD gemeinsam das "D" benutzt.
Mehr Informationen zum Thema u.a. unter kennzeichengeschichte.de und bei Wikipedia. Eine sehr gute Seite zum Thema DDR-Kfz-Kennzeichen gibt es auf hegis.de.

Vorschau auf Signale 68-89 (Signale 67-88)

$
0
0
das geplante Titelbild der Ausgabe Herbst 2016

Die nächste Ausgabe von IFA-Kurier & Wartburg-Signale wird sich mit dem Jahrestreffen des Ersten Deutschen Wartburg Fahrer Club beschäftigen.

Selbstverständlich werden wir auch wieder vom Heimweh-Treffen in Eisenach berichten.

Wir setzen Dirk Köhnes Bericht über seine Erlebnisse im Nordosten der Republik fort. Dieses Mal geht es um die fast vergebliche Suche nach der alten Heimat des Wartburg 353 Med in Rostock.

In der Reihe Prototypen und Versuchsfahrzeuge des AWE wird es im nächsten Heft um die Zeit vor dem Wartburg 353 gehen.

Fortgesetzt wird auch unsere Reihe zu den Museen am anderen Ende der Welt.

Geplant ist auch ein Technik-Tipp vom Wartburg-Fahrer für Wartburg-Fahrer zum Thema Heizungswärmetauscher für den Wartburg 311-1000.

Änderungen sind immer möglich, Einsendungen sind stets willkommen.

Die nächste Signale soll im Oktober 2016 erscheinen.

 

50 Jahre (Signale 67-88)

$
0
0
Holzmodell des Wartburg 353 mit chromfarbigen und schwarzen Deko-Elementen

Der Wartburg 353 auf der Techno Classica 2016

In den letzten Jahren stand unsere Teilnahme an der Techno Classica Essen schon manches Mal auf wackligen Füßen.

So wacklig wie 2016 war es jedoch noch nie. IFA-Kurier & Wartburg-Signale berichtete bereits ausführlich darüber in den letzten Ausgaben.

Doch trotz aller Widrigkeiten eröffnete in diesem Jahr die Techno Classica pünktlich ihre Pforten und unser Stand war keineswegs leer geblieben.

 

Attraktive Ausstellungsstücke und eine ansprechende Gestaltung lockten in den fünf Messetagen wieder viele Besucher auf unseren Stand.

Jochen Graeve war vor der Messe eigens nach Eisenach gefahren und hatte uns von dort die beiden interessanten Ausstellungsstücke geholt, die sich letztlich auch als echte Hingucker auf unserem Stand präsentierten.

Olav Siegert, sowie Tanja und Stephan Uske mit Jonas und Oliver waren bereits am Freitagabend in Essen eingetroffen, um sofort am Samstagmorgen mit den Arbeiten beginnen zu können.

Jochen lieferte, gemeinsam mit Dirk Köhne, auch umgehend die ersten Materialien und so konnten die Renovierung der Standrückwand und der Aufbau des Sozialraumes sofort in Angriff genommen werden.

Im Verlauf des Vormittags kamen auch noch Eberhard Gorontzi und Dirk Flach an. Eberhard brachte uns seinen Wartburg 353 von 1987 mit und packte auch gleich noch mit an.

Gemeinsam stellten wir bis zum frühen Nachmittag des Sonntags unseren Stand auf die Beine.

An diesem Tag mussten Olav und Tanja mit unseren beiden Jungs leider schon wieder abreisen. Doch immerhin der Stand war im Prinzip schon fertig.

 

Am Montag dekorierten Dirk Flach und ich noch ein paar Details und nutzten die Gelegenheit für einen ersten Messerundgang. Fast überall wurde mittlerweile intensiv gearbeitet. Die Profimessebauer waren genauso emsig, wie die Laien.

Wer am Wochenende durch die Messe läuft, kann sich nicht vorstellen, wie der gleiche Platz nur wenige Tage vorher aussieht.

Am frühen Nachmittag machten wir arbeitnehmerfreundlich Feierabend und ließen den Tag bei einem guten Essen ausklingen.

Traditionell ist der Dienstag vor der Messe einer der hektischsten Tage. Nur noch wenige Stunden bis zur Eröffnung und meist noch so viel zu tun.

 

Nicht so bei uns. Wir gaben uns für Dienstag frei und planten einen ruhigen Tag außerhalb des Messegeländes. Leider stellte sich schon das geplante gemütliche Frühstück als Herausforderung dar. Irgendwann so gegen Mittag saßen wir dann doch endlich in einer Bäckerei und ließen uns unseren Kaffee schmecken. Der nächste Programmpunkt des Tages war ein Besuch auf der berühmten Zeche Zollverein. Das Wetter war mittlerweile denkbar schlecht und irgendwie schaffte es das Museum auf Zollverein nicht, uns wirklich einzuladen. Unschlüssig standen wir vor der Tür. Zum Glück befand sich das „Red Dot Design-Museum“ in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Weg war kurz, der Entschluss gefasst und für die nächsten Stunden fesselte uns das Museum mit seinen zahlreichen Artefakten. Es waren wirklich unterhaltsame und interessante Begegnungen mit den teils außergewöhnlichen, teils alltäglichen Gegenständen der Ausstellung. Schließlich musste uns das Museumspersonal förmlich hinauskomplimentieren. Der Feierabend war da.

 

Am Mittwoch trafen wir Martin Völz und seinen Gesellen, der mit seiner Reise vom fernen Prenzlau ins Ruhrgebiet gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollte. Zum Einen war da natürlich die Techno Classica, der Martin seit vielen Jahren schon die Treue hält. Zum anderen war da noch die Elektroinstallation in Jürgen Wollhofers Haus.

Gemeinsam erledigten wir noch allerletzte Detailarbeiten und dann ging sie auch schon los, die 29. Techno Classica Essen.

Wie bereits in den letzten Jahren war auch 2016 der Andrang ab 9:00 Uhr so groß, wie an einem normalen Messetag. Davon, dass die Messe erst gegen 14:00 Uhr öffnet merkten wir nichts.

 

Am Donnerstag besuchten uns unter anderem Matthias Doht und Thomas Pfeil aus Eisenach.

Matthias haben wir die großzügige Unterstützung mit interessante Messeobjekten zu verdanken.

Besonderes Highlight war dann auch das Schnittmodell eines Wartburg 353-Vorderwagens, der tiefe Einblicke in die gleichermaßen einfache wie robuste Antriebstechnik des Eisenacher Kraftwagens erlaubte.

Noch größeres Interesse rief jedoch ein viel kleineres Ausstellungsstück hervor: Ein originales Gestaltungsmodell des Wartburg 353 zierte einen Tisch im abgesperrten teil des Standes. Zu groß war unsere Sorge, dass nicht jeder Besucher wirklich angemessen mit ihm umgehen könnte. Das diese Sorgen durchaus berechtigt waren bewiesen uns bereits die ersten Minuten nach Eröffnung der Messe.

Selbst Absperrbänder hindern manche Zeitgenossen nicht daran, sich unerlaubter Weise auf dem Stand zu bewegen und Ausstellungsstücke zu berühren….

 

Zurück zum Modell: Der kleine Wartburg war gleich in mehrfacher Hinsicht hochinteressant.

Ganz offensichtlich war der Tankeinfüllstutzen zum Zeitpunkt der Modellentstehung noch deutlich weiter hinten im Kotflügel geplant.

Zum Anderen lagen dem Modell ein zusätzlicher Grill und „Ersatzstoßstangen“ bei. Beim genaueren Hinsehen unterschied sich die Gestaltung der Fahrzeugseitenflächen links und rechts ebenfalls erheblich voneinander.

Der Grund für alle diese Merkwürdigkeiten war denkbar einfach. Das Modell stellte ursprünglich den Zustand der ersten Wartburg 353-Generation dar. Mit Chromzierrat und entsprechenden Details. Später wurden am gleichen Modell schwarze Gestaltungselemente erprobt. Schwarze Stoßstangen, schwarzer Grill, schwarze Seitenzierleisten und Radläufe.

Waren jedoch beim Zierrat des Ursprungsmodells noch höchst massive Metallminiaturen verwendet worden, wurde der spätere schwarze Zierrat aus einem immer weichen Material ähnlich Plastilin hergestellt. Das erhöhte die Empfindlichkeit des wertvollen Zeitzeugen noch einmal enorm.

 

Das Besucherinteresse am Wartburg 353, seiner Technik und Historie, war wieder einmal sehr groß.Danke an Lars Büttner und Ansgar Glahse, die bei der Standbetreuung tatkräftig mitgeholfen haben.

Wie schon im vergangenen Jahr wurden wir immer wieder gefragt, ob uns etwa die Ideen für interessante Stände ausgegangen wären.

Diese Frage konnten wir verneinen. Kaum jemand ist sich jedoch bewusst, wie viel Arbeit und Aufwand so ein Jury-konformer Stand bedeuten. Das war in diesem Jahr einfach nicht drin. Ein wenig schade ist diese Reaktion allerdings schon. Denn sowohl 2015 als auch 2016 haben wir tolle Ausstellungsstücke auf einem schönen Stand präsentiert. Es war jedoch allen Beteiligten von Vornherein klar, dass diese aufgeräumten Stände keine Konkurrenz im Wettkampf der schönsten Clubstände darstellen.

Das war aber nur für diejenigen eine Enttäuschung, die nicht alljährlich nächtelang Dreck erst auf den Messestand drauf und anschließend wieder herunter transportiert haben.

 

Am Wochenende kamen sowohl Olav und auch Tanja mit unseren Jungs wieder.

Olav hatte sogar noch einen weiteren Helfer mitgebracht, und so konnten wir den wirklich anstrengenden Samstag gut überstehen.

Wir hatten sehr viele interessante Gespräche mit interessierten Besuchern und erhielten durchweg ein sehr positives Feedback zum Stand, dem Thema und natürlich zu unseren Fahrzeugen.

Das hat uns sehr gefreut.

 

Noch einmal zurück zum Clubstandswettbewerb. Auch wenn die Gestaltung unserer Präsentation nicht Gewinnverdächtig war, haben wir trotzdem mitgemacht. Wir haben Juroren losgeschickt und sind selbst von vielen Juroren besucht worden. Auch das ist die Techno Classica: Man trifft sich alljährlich auch über Markengrenzen hinweg und unterhält sich in angenehmer Atmosphäre über ein schönes Thema.

Kaum zu glauben, dass wir bei den vielen schönen Clubständen dann doch noch einen Achtungserfolg im Clubwettbewerb für uns verbuchen konnten. In der Gesamtwertung belegten wir Platz 18.

Bei über 100 teilnehmenden Vereinsständen ist das ein absolut respektables Ergebnis.

Der Sonntag ging schneller um, als gedacht. Auf einmal war es 18:00 Uhr und die Lichter auf der TC wurden gelöscht.

Wie stets haben wir auch in diesem Jahr erst einmal gemütlich Abendbrot gegessen, ehe wir uns in das Gedränge der abreisenden Aussteller gestürzt haben.

 

Vielen Dank deshalb an Tina und Jochen Graeve, denen wir die tolle Pizza zu verdanken hatten.

Der Abbau verlief ebenso schnell, wie der Aufbau. Leider mussten wir durch das Nadelöhr der Halle, den Lastenaufzug, und das kostete wertvolle Stunden, die wir ausschließlich mit untätigem Warten verbringen mussten.

Tina und Jochen brachten die Eisenacher Leihgaben wieder wohlbehalten zurück in ihre Heimat. Vielen Dank noch einmal an Matthias Doht und Familie Graeve - ohne Euch hätten wir das nie geschafft!

Die Vorbereitungen zur TC 2016 waren erheblich schwieriger, als in den vergangenen Jahren und doch war die TC letztlich wieder ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten.

 


Titelbild: Holzmodell des Wartburg 353 mit chromfarbigen und schwarzen Deko-Elementen

Bild 1: Das Besucherinteresse am Wartburg 353, seiner Technik und Historie, war wieder einmal sehr groß.

 

Zurückgeblickt (Signale 67-88)

$
0
0
Die IFA-Pannenhilfe gibt es nicht mehr

Die IFA-Pannenhilfe gibt es nicht mehr

Vor einem Jahr hatte ich an dieser Stelle berichtet, daß ich im Rahmen der IFA-Pannenhilfe mit dem Einstellen der Zündung einen Wartburg wieder fahrfertig machen konnte. Eine nette Begegnung dabei eingeschlossen.

Im März versendete Jörg Haselau dann die erste Mail, daß er zum April die IFA-Pannenhilfe einstellt. Nach 9 Jahren wollte er den damit verbundenen Aufwand nicht mehr allein tragen.

Zu meinem Erstaunen verursachte das Aktuell halten der Pannenhilfe Präsenz im Internet und der Helferliste dabei den größten Anteil der Arbeit. Das Führen der Telefonate dagegen den Kleinsten.

Aber immerhin: 9 Jahre lang hat Jörg dieses System betrieben und damit etlichen IFA-Fahrern mit liegen gebliebenen Fahrzeugen helfen können.

 

 Dafür ein herzliches Dankeschön!

 

Jörg hat ein gutes Beispiel gegeben, was man mit Eigeninitiative und der Bereitschaft uneigennützig zu helfen, in einer Gemeinschaft ausrichten kann. Ich habe mich oft gefragt, ob dieses System wohl einmalig in Deutschland ist. Vermutlich war es das. Vor allem fuhr bei mir immer das gute Gefühl mit, im Notfall nicht mit kaputtem Auto ohne passendes Ersatzteil  am Straßenrand zu stehen, sondern Hoffnung haben zu können, daß da irgendwo Jemand ist, der mir aus Freude am gemeinsamen Hobby weiterhilft. Nun wird mir das Herz wieder tiefer in die Hose rutschen, wenn der Motor unterwegs, fern der Heimat, mal ins Stottern kommen sollte.

Die Geschichte der Pannenhilfe ist ein Beispiel dafür, daß es für Vieles gute und schlechte Zeiten gibt. Vielleicht finden sich in Zukunft Nachahmer, auch gern bei andern Clubs und Szenen, die dieses System wieder aufgreifen. Warum müssen die Engel gelb sein und bezahlt werden, wenn es auch bunt und mit gutem Willen ginge.

Danke und alles Gute Jörg!

im Namen vieler IFA-Fahrer 

 


Hans Fleischer (Signale 67-88)

$
0
0
Hans Fleischer an seinem Arbeitsplatz (Archiv Michael Stück)

Der Mann, der dem Wartburg Gestalt gab

Moderne Industrieprodukte entstehen überwiegend nicht durch Zufall oder das Genie einer einzelnen Person. Vielmehr sind sie das Ergebnis von oft langjährigen Prozessen, die von der Idee, ihrer kommerziellen, technischen, ökologischen

rechtlichen Prüfung auf Realisierbarkeit über die schrittweise Umsetzung in der Praxis bis hin zur technischen Nachsorge über den reinen Produktionszeitraum reichen.

Auch der Wartburg 353 war das Werk vieler Menschen.

In den bislang vorliegenden Publikationen zum Wartburg 353 wird überwiegend recht einseitig auf das Produkt Auto und seine Entstehung eingegangen. Seltener wird dagegen über die Menschen gesprochen, die den 353 auf seine Räder gestellt haben.

 

Einer der bekanntesten „Väter“ des Wartburg 353 ist Hans Fleischer.

Der am 25.02.1919 in Eisenach geboren Hans war der Karosserie-Konstrukteur fast aller, nach 1945 in Eisenach geplanten und gebauten Karossen.

Er entwarf den Wartburg 311 genauso wie den Wartburg 355 und viele weitere, zum Teil niemals realisierte, Baumuster des späteren VEB AWE.

Hans Fleischer war der Sohn von Rosa und Paul Fleischer. Sein Vater war Kaufmann.

Hans  besuchte nach der  Volksschule das Ernst-Abbé-Gymnasium in Eisenach und die Eisenacher Zeichenschule.

Von 1935 bis 1938 absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser bei BMW Eisenach.

Aufgrund seiner zeichnerischen Begabung wechselte er noch während seiner Lehre in das Konstruktionsbüro und arbeitete dort in der Gruppe Fahrwerk und Motor.

Nach seiner Lehre wurde er Technischer Zeichner bei BMW, bevor er seine weitere Kariere aufgrund seiner Einberufung zur Reichswehr zurückstellen musste.

Er hatte Glück, überlebte den Krieg und seine Gefangenschaft und kehrte nach Hause zurück.

 

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Hans Fleischer Betriebsschlosser in Mihla und arbeitete später als Feinmechaniker bei der Firma Melas in Eisenach.

Am 03. Januar 1947 kehrte er wieder zu BMW Eisenach in das Konstruktionsbüro der Gruppe Fahrwerk zurück. Er wurde technischer Zeichner und Graphiker, später übernahm er die Konstruktion von Fahrzeugkarossen, sowie die Gestaltung von Informations- und Werbematerialien.

Bereits bei der Entwicklung des ersten neuen Baumusters nach dem Krieg, dem BMW 340 und seiner Varianten, war Hans Fleischer beteiligt.

Er wurde anschließend in die Konstruktionsgruppe Karosserie übernommen.

Auf der Leipziger Messe wurde 1951 eine von ihm entworfene Variante des BMW 340 ausgestellt.

Ab 1952 beauftragte das Automobilwerk in Eisenach Hans Fleischer mit dem Entwurf kompletter Fahrzeugkarossen für Pkw.

Die, spätestens aus den Publikationen von Michael Stück bekannten, Prototypen des BMW 342 waren Fleischers erste selbstständige Konstruktion.

 

BMW 342 von Hans Fleischer auf der Leipziger Messe 1951. Fotografiert vom damals knapp  22-jährigen Fotograf Roger Rössing aus Leipzig, später einer der bekanntesten Fotografen der DDR. Für diesen Entwurf erhielt Fleischer nicht nur einen 2. Platz, sondern vor allem seine Beförderung zum hauptverantwortlichen Formgestalter aller Eisenacher Pkw-Karossen.

Hans Fleischer selbst bezeichnete sich selbst auch dann noch schlicht als „Karosseriekonstrukteur“.

Mit Einstellung der großen Baureihe 340 und dem vollständigen Verzicht auf eine Weiterentwicklung dieser Fahrzeuge kam die Übernahme des IFA F9 aus Zwickau in die Eisenacher Produktion.

Laut Horst Ihling soll Hans Fleischer zahlreiche Detailverbesserungen an der Karosserie für dieses Fahrzeug geplant haben. In die Produktion wurden indes nur die größeren und einteiligen Scheiben in Front und Heck.

Mit dem Entwurf und der Entwicklung des Wartburg 311 auf der konstruktiven Basis des IFA F9 entwickelte Hans Fleischer innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl von attraktiven Karosserievarianten.

Dabei ging Fleischer gern auch mal unkonventionelle Wege und testete neue technologische Ideen auf ihre Durchführbarkeit. So wurden von ihm, auf Basis des 311, mehrere Fahrzeuge mit seitlichen Schiebetüren entworfen. Wegen des hohen konstruktiven Aufwandes in der Serie aber nicht realisiert wurden.

 

In den folgenden Jahren beschäftigte sich der Konstrukteur mit zahlreichen Entwürfen für einen Nachfolger des Wartburg 311.

Er konstruierte unter anderem den Sportwagen 313/2 und die Eisenacher Version des geplanten Gemeinschafts-Pkw mit Zwickau, dem P100.

Diese Entwürfe wurden zugunsten des späteren Baumusters Wartburg 353 eingestellt.

Wartburg 353, zweiter Erprobungstyp. Mit  auf dem Foto ist die Tochter des Testfahrers. Interessant ist die noch etwas unbeholfen wirkende Frontgestaltung, die nach einer Einlassung von Walther Ulbricht fallen gelassen wurde. („Unsere Autos sollen nicht aussehen wie Jeeps!...“)Wer heute den Wartburg 311 und den Wartburg 353 nebeneinander stehen sieht, kann sicherlich kaum glauben, dass hier derselbe Konstrukteur am Werk war. So unterschiedlich ist die Formensprache beider Modelle. Der ausnehmend schlicht und leicht aussehende Wartburg 353 ließ seinen barocken Vorgänger pummelig und etwas aus der Zeit gefallen erscheinen.

Zudem bot er deutlich mehr Platz und Komfort und war deutlich ökonomischer in der Verwendung, des in der DDR ständig knappen, Tiefziehbleches für der Karosserie.

 

Leider ist heute nur noch schwer nachzuvollziehen, wie so ein produktiver Geist, wie Hans Fleischer, mit den nun bis zum Ende seines Arbeitslebens eintretenden Stagnationen in der Automobilkonstruktion der DDR umging.

Zahlreiche weitere Entwürfe lieferte er. Darunter zum Beispiel den innovativen Wartburg 355. Keiner seiner Entwürfe kam jedoch jemals wieder über das Entwurfs- oder das Prototypenstadium heraus.

Während die Gruppe zur konstruktiven Weiterentwicklung des bestehenden Baumusters 353 auf Hochtouren arbeitete, wurden alle neuen Entwürfe der Neukonstruktion im Keim erstickt.

Wartburg 353, zweiter Erprobungstyp. Man beachte bitte die zweireihigen Rückleuchten, den aufgesetzten Tankeinfüllstutzen und die provisorische Zwangsentlüftung an der C-Säule.Durch Horst Ihling wurde in einem im Motorjahr 1978 veröffentlichten Aufsatz über Hans Fleischer dessen fachliche Kompetenz hervorgehoben.

Diese Anerkennung erwarb sich Fleischer, da er beim Entwurf von Bauteilen und Fahrzeugen stets deren spezifische Materialeigenschaften und vor allem die Anforderungen der Produktionsabläufe in seine Planungen einbezogen hat.

 

Hier kam ihm seine eigene Ausbildung zu statten und unterschied ihn nachhaltig von reinen Designern.

Seit mehreren Jahren tobt nun jedoch ein Streit um die Urheberschaft des Wartburg 353-Designs. Clauss Dietl, ein hoch anerkannter Gestalter industrieller Formen nimmt für sich in Anspruch der „Erfinder und Gestalter des legendären Wartburg 353“ (so die offizielle Würdigung) zu sein.

Diese Behauptung ist nicht neu, sondern wird seit Beginn der 1980er Jahre immer wieder erhoben. Aus Eisenach kamen stetig Dementis. Michael Stück, Horst Ihling oder auch Konrad von Freyberg widersprechen dieser Sichtweise auf das Schärfste. „Wenn wir schon einen Vater für den Wartburg benennen wollen, dann müsste das der Hauptkonstrukteur Gerhard Roth sein. Aber die Karosserie gestaltete Hans Fleischer". So ein Zitat von Konrad von Freyberg in der Thüringer Allgemeinen Zeitung vom 20.09.2014.

 

Hans Fleischer starb am 13. April 1986 in Erfurt. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Eisenach in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen VEB AWE.

Äußern kann er sich also zu dieser Diskussion nicht mehr. Allerdings ist es schon bemerkenswert, dass Hans Fleischer noch nicht einmal einen eigenen Eintrag im Online-Lexikon Wikipedia erhalten hat. Aber vielleicht findet sich jemand, der zu mindestens diese Lücke schließen kann.

 


Titelbild: Hans Fleischer an seinem Arbeitsplatz (Archiv Michael Stück)

Bild 1: BMW 342 von Hans Fleischer auf der Leipziger Messe 1951. Fotografiert vom damals knapp  22-jährigen Fotograf Roger Rössing aus Leipzig, später einer der bekanntesten Fotografen der DDR. (Wikimedia, Quelle: Deutsche Fotothek)

Bild 2: Wartburg 353, zweiter Erprobungstyp. Mit  auf dem Foto ist die Tochter des Testfahrers. Interessant ist die noch etwas unbeholfen wirkende Frontgestaltung, die nach einer Einlassung von Walther Ulbricht fallen gelassen wurde. („Unsere Autos sollen nicht aussehen wie Jeeps!...“) (Archiv Stiftung Automobile Welt Eisenach)

Bild 3: Wartburg 353, zweiter Erprobungstyp. Man beachte bitte die zweireihigen Rückleuchten, den aufgesetzten Tankeinfüllstutzen und die provisorische Zwangsentlüftung an der C-Säule. (Archiv Stiftung Automobile Welt Eisenach)

 

Prototypen und Versuchsfahrzeuge (Signale 67-88)

$
0
0
Holzmodell BM 353 Limousine; Maßstab 1:5 (Archiv Dirk Köhne)

Teil 1 – Entwicklung des Serienmodells Baumuster (BM) 353

Folgende Bilder zeigen Prototypen, die zur Entwicklung des 353 entstanden sind. Teilweise sind komplette Fahrzeuge, aber auch Holzmodelle (auch im Maßstab 1:5) oder dreidimensionale Zeichnungen vertreten.

Dazu und zum möglichen Erscheinungsdatum mache ich Angaben nach bestem Wissen. Selbstverständlich nehme ich berichtigende Hinweise gern entgegen. Für den Fall, dass ich mit meinen Beschreibungen falsch liege.

 

BM 353 – Limousine

Holzmodell BM 353 Limousine – Entwurf Heckgestaltung mit eckigen Rückleuchten und eckiger StoßstangeDas Holzmodell, vermutlich im Maßstab 1:5 ausgeführt, welches auf den Bildern 1, 2 und 3 abgebildet ist, wurde vermutlich Anfang der 1960er Jahre entwickelt.

Schon recht seriennah ist die Gestaltung der Fahrgastzelle, der Motorhaube, des Kofferraumdeckels, der Radkappen und des mittleren Teils des Kühlergrills.

Front- und Heckgestaltung weichen noch stark vom späteren Ergebnis ab. Insgesamt sollte mit diesem Entwurf wohl ein höherwertiges Erscheinungsbild der Fahrzeugfront erreicht werden. Spätere Entwürfe und auch die Serienausführung zeigen sich in diesem Zusammenhang deutlich wenig aufwendig.

Holzmodell BM 353 Limousine – Entwurf Heckgestaltung mit runden Rückleuchten und abgerundeter StoßstangeInteressant die formgestalterischen Alternativen zur Ausführung der Stoßstangen in eckiger, bzw. abgerundeter Form. In Sachen Gestaltung der Rückleuchten scheinen die Formgestalter damals vordringlich auf runde Leuchten gesetzt zu haben, wie sich auch bei einem später beschriebenen Entwurf zum 353 Tourist zeigt.

Möglicherweise sollten aber bei diesem Entwurf Unterschiede zwischen Standard- und de Luxe-Ausführung aufgezeigt werden. So zeigt der Entwurf mit eckig ausgeführten Stoßstangen und rechteckigen Rückleuchten auch Radzierringe um die Radkappen. Im abgebildeten Entwurf mit runden Rückleuchten und abgerundeten Stoßstangen fehlen diese Zierringen.

Modell BM 353 Limousine – Frontansicht seitlich rechtsDas Modell, welches auf den Bildern 4 und 5 abgebildet ist, wurde wahrscheinlich Mitte der 1960er Jahre entwickelt. Es ist anzunehmen, dass es sich hierbei um ein nicht fahrbereites Mock-Up-Modell im Maßstab 1:1 handelt. Als Mock-Up-Modell werden heutzutage Holzmodelle bezeichnet, deren äußere Form mittels Auftrag von Ton erfolgt. Wie diese Methode in den 1960er Jahren bezeichnet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

Modell BM 353 Limousine – Heckansicht seitlich linksSchon recht seriennah ist die Gestaltung der Fahrgastzelle, der Motorhaube, des Kofferraumdeckels und der Radkappen. Auch die Positionierung der vorderen Blinkleuchten entspricht der späteren Serie; nicht jedoch deren Formgebung.

Abweichend von der späteren Serienausführung fallen die gummibelegten Stoßstangen auf. Die Gestaltung des Kühlergrills als Blechformteil nimmt die spätere Entwicklung von 1985 fast vorweg.

Weder die runden Scheinwerfer, noch die runden Rückleuchten fanden zu keiner Zeit ihren Weg in die Serie. Doch findet sich der Vorschlag der runden Rückleuchten am zu Bild 1, 2 und 3, sowie bei einem später beschriebenen Entwurf des 353 Tourist wieder.Holzmodell BM 353 Limousine; Serienausführung 1966; Maßstab 1:5

Auch die Ausgestaltung des Heckblechs dieses Entwurfs weicht von der Serie ab.

Interessant auch die Zweifarblackierung. Im Original könnte dieser Entwurf eventuell hellblau mit weißem Dach lackiert gewesen sein.

Wären da nicht die Radkappen, die nur in den ersten Baujahren der Serie verwendet wurden, könnte dieser Entwurf auch einen zur Weiterentwicklung des 1966 eingeführten BM 353 zeigen. Mit den großflächigen Stoßstangen und dem (ähnlich viel später verwirklichten) Kühlergrill erscheint der BM 353 Limousine – erstes Pressefoto zur Vorstellung 1966Entwurf fast moderner als die 1966er Ausführung.

 

Auf Bild 6 ist die endgültige Serienausführung der 353er Limousine 1966 abgebildet. Hier handelt es sich um ein Holzmodell im Maßstab 1:5 aus dem Fundus der Automobilen Welt Eisenach.

Es war auf dem EDWFC-Stand auf der TC 2016 ausgestellt.

Die 1966 eingeführte Serienausführung der 353 Limousine zeigt Bild 7. Dieses Bild ist das erste Pressefoto zur Vorstellung der 353 Limousine. Vermutlich handelt es sich beim abgebildeten Fahrzeug um ein Vorserienfahrzeug, lackiert in dunkelrot.

 

BM 353 Tourist

Holzmodell BM 353 Tourist; Maßstab 1:5Zu Prototypen und Entwürfen zum 353 Tourist liegen mir nur folgende Bilder vor. In den ersten Entwürfen finden sich die zuvor angesprochenen runden Rückleuchten wieder.

Die in Bild 8 dargestellte Entwurfszeichnung entspricht fast vollständig dem Stand des 1967 eingeführten Serien-353-Tourist. Lediglich die runden Dreikammer-Rückleuchten haben nicht ihren Weg in die Serie gefunden.

Auf Bild 9 ist der Entwurf des 353 Tourist als Holzmodell im Maßstab 1:5 verwirklicht. Über die Gestaltung der Rückleuchten dieses Modells kann ich, in Ermangelung eines Bildes vom Heck, keine Aussage treffen.

Die 1967 eingeführte Serienausführung des 353 Tourist zeigt Bild 10. Dieses Bild ist das erste Pressefoto zur Vorstellung des Tourist. Vermutlich handelt es sich beim abgebildeten Fahrzeug um ein Vorserienfahrzeug, lackiert in blassgelb mit schwarzem Dach, analog zum gezeigten 1:5-Holzmodell.

 

BM 353 Trans

BM 353 Trans – AbmessungenZum BM 353 Trans liegen mir leider keine Informationen und Bilder zur Entwicklung und zum Prototypenstatus vor. Lediglich zu den Abmessungen gibt Bild 11 Auskunft.

Bild 12 und Bild 13 zeigen die beiden Serienausführungen des 353 Trans. Da der Trans innerhalb der DDR nicht lieferbar war, kann davon ausgegangen werden, dass seitens des Werks keine großartige Vorstellung dieser Ausführung stattgefunden hat.

 

 

BM 353 Coupé (Entwurf)

Zeichnung BM 353 CoupéDie schier unglaubliche Modellvielfalt des BM 311 sollte, zumindest nach den Vorstellungen der Formgestalter beim BM 353 fortgeführt werden. Neben den in Serie gefertigten Ausführungen Limousine, Tourist und Trans waren ursprünglich zumindest auch die Ausführungen Camping und Coupé angedacht. Ob eine Ausführung 353 Kabriolett ebenfalls vorgesehen war, entzieht sich meiner Kenntnis.

Zum etwaigen 353 Camping kann ich keine Informationen und Bilder beisteuern. Der in sechs (manche Quellen nennen auch acht) Exemplaren gebaute 353 Kübelwagen bedarf an dieser Stelle keiner besonderen Beschreibung. Bei diesem Typ kann nicht von einer Serie, noch von einer wirklich für die Vermarktung ernsthaft vorgesehene Entwicklung gesprochen werden. Gebaut wurden diese Typen ausschließlich für (politische) Bedarfsträger.

Zum 353 Coupé bietet die Automobile Welt Eisenach ein 1:5-Holzmodell. Dieses ist auf Bild 15 zu sehen. Bild 14 zeigt eine Konstruktionszeichnung des Coupés.

 

Soweit Teil 1.

Teil 2 und 3 folgen demnächst.

Wie schon eingehend gesagt, habe ich alle Angaben nach bestem Wissen getroffen. Für den Fall, dass ich dabei inhaltliche Fehler gemacht habe, bin ich für entsprechende Hinweis dankbar.

Abschließend noch folgender Hinweis:

Bewusst benutze ich nicht die Abkürzung „BRD“, da diese, analog zur Abkürzung „DDR“, ebendort entwickelt wurde. In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Abkürzung „BRD“ nie offiziell genutzt.

 


 

Titelbild: Holzmodell BM 353 Limousine; Maßstab 1:5 (Alle Bilder Archiv Dirk Köhne)

Bild 2: Holzmodell BM 353 Limousine – Entwurf Heckgestaltung mit eckigen Rückleuchten und eckiger Stoßstange

Bild 3: Holzmodell BM 353 Limousine – Entwurf Heckgestaltung mit runden Rückleuchten und abgerundeter Stoßstange,

Bild 4: Modell BM 353 Limousine – Frontansicht seitlich rechts

Bild 5: Modell BM 353 Limousine – Heckansicht seitlich links

Bild 6: Holzmodell BM 353 Limousine; Serienausführung 1966; Maßstab 1:5

Bild 7: BM 353 Limousine – erstes Pressefoto zur Vorstellung 1966

Bild 8: Holzmodell BM 353 Tourist; Maßstab 1:5

Bild 9: BM 353 Trans – Abmessungen

Bild 10: Zeichnung BM 353 Coupé

 

Werbung für Eisenacher (Signale 67-88)

$
0
0
v.l.n.r. Matthias Doht, Thomas Pfeil, Stephan Uske, Dirk Flach auf dem Stand des EDWFC und der RWF&IFR Foto: Stiftung Automobile Welt Eisenach

Automobiljubiläum auf der weltgrößten Oldtimermesse

Schon seit Jahren besteht eine enge Partnerschaft  des Eisenacher Automobilmuseums mit dem Ersten Deutschen Wartburgfahrer Club (EDWFC) und den Rheinländer Wartburg Freunden & IFA FREUNDEN RHEINLAND (RWF&IFR),

die auf der Techno Classica   jährlich mit einem eigenen Stand präsent sind. Dabei wird auch immer gezielt auf das Museum automobile welt eisenach und die anstehenden Jubiläen hingewiesen. In diesem Jahr stand die gesamte Messepräsentation unter dem Titel „50 Jahre Wartburg 353“ und war auch ein optischer Vorgriff auf die im Mai in Eisenach zu eröffnende Sonderausstellung im Automobilmuseum. Der Museumsleiter Matthias Doht besuchte am Donnerstag gemeinsam mit dem Kuratoriumsmitglied der Stiftung Automobile Welt Eisenach, Thomas Pfeil, den Stand in Essen. Dabei zeigte sich besonders Thomas Pfeil, der die Wartburg-Sparkasse im Kuratorium der Stiftung  vertritt, beeindruckt von der mit vielen technischen Details ausgestatteten Präsentation und meinte: „Damit bekommen nicht nur Wartburgfahrer Lust, in diesem Jahr erneut Eisenach zu besuchen, sondern auch Automobilfans weltweit.“  Das Automobilmuseum hatte dazu auch in diesem Jahr wieder einige Exponate, Modelle und Zeichnungen zur Verfügung gestellt.

 


Titelbild: v.l.n.r. Matthias Doht, Thomas Pfeil, Stephan Uske, Dirk Flach auf dem Stand des EDWFC und der RWF&IFR (Foto: Stiftung Automobile Welt Eisenach)

 

Drogen-Pickup (Signale 67-88)

$
0
0

Kurz & Interessant aus der Szene

Wie die Super-Illu in ihrer Ausgabe 08/2016 schrieb, erinnert in Medellin in Kolumbien ein blauer Wartburg 311 Schnell-Transporter aus dem Jahr 1959 an den berüchtigten Drogenhändler Pablo Escobar (… 1993).

Escobars Bruder bewahrt den Wartburg, der auf unbekannten Wegen nach Kolumbien gelangte, heute noch in seiner Garage auf.

Der Schnelltransporter soll von Escobar ab Mitte der 1970er Jahre zum Drogenschmuggel zwischen Ecuador und Kolumbien genutzt worden sein.

 

120 Jahre später (Signale 67-88)

$
0
0
Wartburg-Halbrenner (1912) (Lars Büttner)

Comeback der Wartburg mit zwei Rädern

Die Fahrzeugmarke „Wartburg“ kehrt wieder zurück. Zumindest mit komfortablen und gleichzeitig hochwertigen Fahrrädern könnte dieses Comeback gelingen.

Vor einiger Zeit hat unser Vereinsmitglied Lars Büttner hier in IFA-Kurier & Wartburg-Signale über die 35 Jahre währende Geschichte der Zweiräder aus Eisenach berichtet.

Seinen Artikel läßt sich in der Ausgabe 60/81 von Oktober 2014 nachlesen.

 

SteuerkopfschildWartburg war ab 1897 eine von drei Fahrradmarken in Deutschland. Ob die Produktion der Zweiräder bereits mit der Gründung der Fabrik 1896 aufgenommen wurde, läßt sich nicht einwandfrei klären.

Doch er war nicht nur einfach so an der Historie der seinerzeit geschätzten und vielfach gelobten Wartburg-Fahrräder interessiert.

 

Im Gegenteil, Lars möchte diese Geschichte fortschreiben.

Zu diesem Zweck gründet er zur Zeit die Wartburg Velociped Manufactur. Unter diesem Namen sollen ab dem Frühjahr 2018 wieder „Wartburg“-Fahrräder produziert werden.

Dabei geht es nicht um ein High-Tech-Kohlefaser-Magnesium-Geschoß für Profirennfahrer.

Vielmehr möchte Lars zwei attraktive Modelle aus den 1910er Jahren als Vorbild für seine neuen Fahrräder nutzen: das Damenrad und den Halbrenner.

Er verspricht, dass die neuen Räder ihren Vorbildern sehr nahe kommen werden.

Trotzdem sollen die Räder höchsten technischen Anforderungen entsprechen und weitgehend auf Kunststoffteile verzichten.

Ebensowenig sollen Komponenten der Großserienhersteller aus Asien verwendet werden.

Geplant ist, fast ausschließlich Komponenten aus Deutschland zu verwenden.

Fast bedeutet, dass es eine Ausnahme geben wird: Beim Sattel. Für den gewünschten Ledersattel konnte hierzulande kein geeigneter Hersteller gefunden werden.

Durch diese Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass auch die neuen „Wartburg“-Räder wieder zu den Premium-Drahteseln am Markt gehören.

 

Dabei möchte Lars auf keinen Fall auf das Label „Made in Germany“ verzichten.

Noch viel lieber wäre es ihm, wenn er sogar „handmade in Eisenach“ auf seine Fahrräder prägen lassen könnte.

Das berichtet die Thüringer Landeszeitung in Ihrer Ausgabe vom 24.05.2016.

Dieses Ziel könnte durch den Zusammenbau wesentlicher Fahrzeugkompo-nenten und / oder die Endmontage der Räder in Eisenach selbst verwirklicht werden.

 

Die Finanzierung dieses Projektes hat mit Nostalgie nur wenig zu tun. Hier setzt Lars im ersten Schritt ganz auf die Neuzeit und nutzt das so genannte Crowdfunding. Bei dieser Art der Finanzierung stellen Unternehmer ihre Pläne und Ideen auf speziellen Internet-Plattformen vor und bitten um Beteiligungen durch interessierte Besucher.

 

Über diesen Weg sollen die ersten 300 Fahrräder produziert werden.

Vielleicht können echte Fans ja in absehbarer Zeit endlich wieder ein Neufahrzeug der Marke Wartburg erstehen...

 


Titelbild: Wartburg Halbrenner, Werbeanzeige, Lenkradschild und noch ein echtes Wartburg-Herrenrad der Frühzeit. (Alle Bilder: Archiv Lars Büttner)

 

 

Viewing all 78 articles
Browse latest View live